Welche Probleme gibt es beim Papier?
Jun
Papier reagiert oftmals auf die Umwelt und das kann bei Druck und Verarbeitung häufig zu Problemen führen. Allein bei der Herstellung kommt es zu kleineren Defekten, die dann später Schwierigkeiten verursachen. Wir wollen in unserem Artikel auf die einzelnen Probleme etwas genauer eingehen:
Kräuselstabilität
Papier leidet häufig unter Temperatur und Feuchtigkeitsschwankungen, wobei der wichtigste Faktor die relative Feuchtigkeit ist. Sie allein bestimmt, ob ein Blatt flach bleibt, sich ausdehnt oder sogar zusammenzieht bzw. kräuselt. Auf das Endergebnis beim Druck hat das sehr schwerwiegende Folgen, wenn es beispielweise beim Drucken auf eine präzise Registerhaltigkeit der Farben ankommt.
Der Druckraum ist idealerweise temperatur- und feuchtigkeitsgeregelt, um für das Papier optimale Bedingungen zu schaffen. So bleibt der Feuchtigkeitsgehalt des Papiers konstant und es erhält seine ursprünglichen nützlichen Eigenschaften.
Stauben/Rupfen
Stauben und Rupfen ist ein häufiges Problem bei gestrichenem und ungestrichenem Papier – hierbei handelt es sich lediglich um lose Reste auf der Oberfläche oder um Teile, die sich beim Drucken gelöst haben. Es erscheinen weiße Flecken auf der bedruckten Fläche, die dann nicht hingehören. Mittlerweile hat aber die moderne Papiertechnologie dieses Problem komplett beseitigt.
Rechteckigkeit
Das Papier muss für eine gute Druckerleistung rechteckig sein. Mit der heutigen Schneidetechnik ist es möglich, dass äußerst exakt geschnittene Bogen produziert werden, Abweichungen kommen eher seltener vor (war früher mal ganz anders).
Lose gewickelte Kante
Dieses Problem tritt häufig bei leichteren Papieren, die etwa 60 g/m2 oder weniger wiegen auf. Eine Kante der Rolle ist locker und das führt zu unterschiedlichen Profilen auf beiden Seiten der Rolle. Das ist ein sehr großes Disaster, denn bei mehrteiligen Endlosformularen werden mehrere Rollen zusammengesetzt.
Volumen nach dem Druck
Vor dem Drucken wird das Papier spezifiziert und ändert danach seine Eigenschaften, was besonders für voluminöse Buchdruckpapiere gilt. Der Druck der Presse macht das Blatt flacher und dies führt zu einem Volumenverlust von 3-5 %.
Farbabrieb
Dieses Problem kommt beim Druck von Bildern auf mattem Kunstpapier vor, hierbei reibt sich die mattgestrichene Oberfläche des Papiers an der gegenüberliegenden Seite. Häufig treten diese Schwierigkeiten beim Veredeln oder Binden bzw. Falzen auf. Die Lösung ist: Die Verwendung spezieller Farben, mehr Trockenzeit und Aufdruck einer Versiegelung über den Bildern. Ein ganz wertvoller Hinweis: Niemals zu viel Papier stapeln, dann reibt sich auch die Farbe nicht ab.
Probleme beim Binden
Wie wir Ihnen bereits erklärt haben in unseren Artikeln, kommt es bei Drucker und Binder zu unterschiedlichen Fasereinrichtungen beim Papier. Bei bestimmten Formaten kann jedoch die falsche Faserrichtung fatale Auswirkungen haben: Die Bindung zerfällt komplett und die Seiten werden innerhalb kürzester Zeit wellig oder kräuselig.